Guatemala ist geprägt von einer langen, blutigen Geschichte. Viele aktuellen Konflikte (zum Beispiel struktureller Rassismus, soziale Ungleichheit, Gewalt, etc.) ebenso wie kulturelle Alltagspraktiken lassen sich besser verstehen, wenn man sich zuvor mit der Geschichte des Landes auseinandergesetzt hat.
Die Guatemala Solidarität unterstützt eine Organisation, die sich der internationalen Begleitung und Menschenrechtsbeobachtung in Guatemala widmet. Dabei handelt es sich zum einen um die Begleitung von ZeugInnen in Gerichtsprozessen gegen ehemalige Machthaber wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen und Genozid. Zum anderen werden bedrohte Personen und Organisationen begleitet, die sich der Verteidigung der ökonomischen, sozialen und kulturellen sowie "traditionellen" individuellen Menschenrechte verschrieben haben.
Wir sind eine heterogene Gruppe ehrenamtlicher MitarbeiterInnen, die aktives Interesse an der politischen und sozialen Wirklichkeit Guatemalas nimmt. Wir versuchen durch unsere Arbeit eine differenzierte Auseinandersetzung mit der sozialen und politischen Situation des Landes zu fördern.
Gespräch mit guatemaltekischen Menschenrechtsverteidiger:innen vom Menschenrechtsbüro des Erzbistums von Guatemala-Stadt (ODHAG) und der Fundación Tierra Nuestra, in spanischer Sprache.
Freitag, 10. November 2023, 17 Uhr
Amerlinghaus, 1070 Wien, Stiftgasse 8 (Erdgeschoß)
Tausende Guatemaltek:innen feierten am Abend des 20. August auf den Straßen den klaren Sieg von Bernardo Arévalo in der Stichwahl um die künftige Präsidentschaft des Landes. Doch auf dem Weg zur planmäßigen Amtseinführung am 14. Jänner 2024 ist er seit seinem Wahlsieg mit zahlreichen politischen und juristischen Manövern der korrupten traditionellen Eliten, die ihre Wahlniederlage und den damit drohenden Machtverlust nicht hinnehmen wollen, konfrontiert. Sie gipfelten Ende September in der illegalen Beschlagnahme von 125.000 Wahldokumenten durch die Generalstaatsanwaltschaft, was für Arévalo einen schleichenden Putsch darstellte und die Interamerikanische Menschenrechtskommission als Diebstahl bezeichnete. Es war der Auslöser für eine der schwersten politischen Krisen seit dem Ende der Diktatur.
Ab Anfang Oktober haben sich, aufgerufen durch die anzestralen indigenen Autoritäten des Landes, Tausende im ganzen Land an wochenlangen Straßenblockaden und den seit Jahrzehnten größten Massenprotesten zur Verteidigung des demokratischen Übergangs beteiligt. Die Rufe der Rechten nach einer gewaltsamen Auflösung der Blockaden und Proteste werden dabei täglich lauter.
Auch wenn der Ausgang dieser entscheidenden Auseinandersetzung um die Zukunft des Landes ungewiss ist, lebt die Hoffnung auf einen neuen politischen Frühling in Guatemala, die Arévalo mit seiner Kampfansage an den „Pakt der Korrupten“ verkörpert. Der Arbeit der Menschenrechts-verteidiger:innen kommt bei der Verteidigung von Rechtsstaat und Demokratie eine zentrale Rolle zu. Doch die Versuche, sie einzuschüchtern, zu verfolgen, zu kriminalisieren oder sie ins Exil zu drängen halten praktisch unvermindert an.
Do 22.06.2023, 18:00-22:00 Uhr: Amerlinghaus, Wien 7., Stiftgasse 8, Hofsaal
Kakao-Zeremonie + Verkostung
Ausstellung traditioneller Webkunst
Über Formen ihres friedlichen Widerstandes berichten diese Jugendlichen:
Yaretzi Caal Matzir - Verteidigerin von Menschenrechten und indigenem Territorium
Edvin Sánchez vom Comité de Desarrollo Campesino (CODECA)
Yanileidy Roblero González vom Movimiento de Trabajadores Campesinos (MTC)
Die drei jungen Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Gebieten Guatemalas berichten uns von ihren jeweiligen lokalen, politischen Kämpfen und sprechen darüber, wie sich die Formen des
friedlichen Protests der heutigen Jugend in Guatemala von jenen früherer Generationen unterscheiden.
Wann? 1. Juni 2022, 19:00 Uhr, simultanübersetzt von Spanisch auf Deutsch, über Zoom:
https://us06web.zoom.us/j/82646920922
Angesichts jüngster Anfeindungs- und Diffamierungsvorfälle unserer Partnerorganisation ACOGUATE beziehen wir als Guatemala Solidarität und als Mitglied eines Zusammenschlusses von Menschenrechtsorganisationen in der folgenden Mitteilung klar Stellung: Das Recht, Menschenrechte zu verteidigen, darf keiner Form von Gewalt und politischer Unterdrückung unterworfen werden.
Liebe Spender*innen, liebe Guatemala-Unterstützer*innen,
wir waren überwältigt über die hohe Unterstützung, die wir im letzten Jahr von Euch erhalten haben und die wir direkt an unsere Partner*innen vor Ort weiterleiten konnten. Durch Covid 19, den verheerenden Überschwemmungen verursacht durch die zwei Hurrikans ETA und IOTA und weitreichenden politischen Unruhen war die Existenzgrundlage vieler Guatemaltek*innen im letzten Jahr bedroht. Über die drei Spendenaufrufe für Covid 19 und Hurrikan Betroffene konnten wir insgesamt 7.500 Euro sammeln.
Durch zahlreiche Spenden konnte die Guatemala Solidarität bereits € 3.000,- an Soforthilfe an CODECA überweisen, wodurch Lebensmittelpackete für 265 betroffene Familien der Hurrikans ETA und IOTA finanziert wurden.